Eine Ventilatorstörung im Bergbau äußert sich häufig in Volumenstromabfall, instabilem statischem Druck, ungewöhnlicher Schwingung oder Überhitzung von Lager- und Motorzonen. Da die Bewetterung sicherheitskritisch ist, muss die Ursachenanalyse strukturiert und reproduzierbar erfolgen. Ziel ist es, die Luftversorgung schnell zu stabilisieren, Folgeschäden zu vermeiden und die Normkonformität nachweisbar zu halten.
Die erste Ebene prüft Monitoring-Alarme und Trendkurven: Druck, Volumenstrom, Stromaufnahme, Temperatur und Differenzdruck an Filtern werden auf Abweichungen untersucht. Ein plötzlicher Druckverlust deutet auf Leckage, Klappenfehlstellung oder blockierte Einlaufsektionen hin; steigender Differenzdruck weist auf Filterbelegung, verstopfte Hauben oder verschmutzte Diffusoren hin. Stromspitzen bei sinkendem Volumenstrom deuten auf Anströmprobleme oder mechanische Reibung durch Fremdkörper, schleifende Dichtungen oder Verzug.
Auf mechanischer Ebene werden Einlauf, Laufrad, Spaltmaße und Dichtungssysteme inspiziert. Unwucht, lockere Fundamentverschraubungen oder gelockerte Kupplungen erzeugen erhöhte Schwingung; erhöhter Lagergeräuschpegel weist auf Schmierdefizit oder beginnenden Lagerdefekt hin. Beschädigte Beschichtungen begünstigen Ablagerungen und Wirbelzonen, die Wirkungsgrad und Akustik verschlechtern.
Regelseitig sind Druckregelung, Sensorkalibrierung und der Frequenzumrichter zu prüfen. Falsche PID-Parameter, driftende Messstellen oder eine unzulässige Rampenbegrenzung können Netzschwingungen auslösen. Rückmeldungen der Regelklappen werden mit der Steuerung verglichen, um Stellwegfehler zu erkennen. Bei Ereignisbetrieb (Umschaltungen, Evakuierungsmodus) ist die Prioritätenlogik auf Plausibilität zu testen.
Nach der Korrektur wird der Betrieb mit dokumentiertem Abnahmeprotokoll wieder aufgenommen: Druck- und Mengenkennwerte, Strom- und Temperaturprofile sowie Geräuschmessungen belegen die Stabilität. Eine Ursachenliste mit Maßnahmen – Reinigung, Auswuchten, Schmierung, Sensortausch, Klappenjustage – verhindert Wiederholungsfehler. So lassen sich Ventilatorstörungen zügig beheben und die Bewetterung bleibt sicher, energieeffizient und normgerecht.