Wetterführung unter Tage bezeichnet die gezielte Lenkung der Luftströme im Grubengebäude: Frischwetter werden zu Arbeitsorten geführt, Rückwetter werden über definierte Wege abgeführt. Eine stabile Wetterführung ist essenziell, um gefährliche Gaskonzentrationen zu verdünnen, Staubbelastungen zu reduzieren und Wärme abzuführen. Gleichzeitig verhindert sie unkontrollierte Kurzschlüsse und Rückströmungen, die die Wirksamkeit der Bewetterung deutlich verschlechtern können.
Die Wetterführung basiert auf einer klaren Struktur aus Zufuhr- und Rückwegen. Trennbauwerke, Wettertüren, Wetterdämme und Regelstellen sorgen dafür, dass sich Luftströme nicht ungewollt vermischen. Besonders wichtig ist die Minimierung von Leckagen, weil jede Undichtigkeit Frischwetter an den Arbeitsorten entzieht und die Rückwetterbelastung in anderen Bereichen erhöhen kann. Bei komplexen Netzen werden Regelstellen so platziert, dass sich Luftmengen gezielt einstellen lassen, ohne instabile Strömungszustände zu erzeugen.
Eine standardisierte Planung berücksichtigt:
Im Betrieb muss die Wetterführung laufend an Veränderungen angepasst werden. Neue Vortriebe, veränderte Querschnitte oder zusätzliche Einbauten verändern Widerstände und damit die Luftverteilung. Ohne Anpassung können kritische Arbeitsorte unterversorgt werden, obwohl die Gesamtluftmenge ausreichend erscheint. Daher ist ein geordnetes Änderungsmanagement wichtig, verbunden mit regelmäßigen Begehungen, Dichtheitsprüfungen und der Auswertung von Messdaten.
Die Ventilatoren bilden dabei die Antriebsquelle der Wetterführung. Hauptbewetterungsventilator, Boosterlüfter und Ortslüfter müssen im Zusammenspiel mit dem Wetternetz betrieben werden, damit sich die gewünschten Luftwege stabil einstellen. Eine konsequente Wetterführung erhöht die Bergbausicherheit, verbessert Arbeitsbedingungen und unterstützt einen planbaren, effizienten Untertagebetrieb.