Wettertechnik im Bergbau beschreibt die technische und organisatorische Gesamtheit der Maßnahmen, mit denen Luft unter Tage geführt, verteilt und überwacht wird. Ziel ist eine sichere, gesundheitlich verträgliche Atmosphäre: Frischwetter müssen alle Arbeitsorte erreichen, während belastete Wetter mit Staub, Gasen und Wärme kontrolliert abgeführt werden. Im Zentrum stehen Bewetterungsventilatoren, das Wetternetz aus Strecken, Schächten und Wettertüren sowie die kontinuierliche Mess- und Regeltechnik.
Ein wesentlicher Baustein ist die Bewetterungsplanung. Sie legt fest, welche Luftmengen je Bereich erforderlich sind, wie die Wetterwege verlaufen und wo Regelstellen wie Wetterklappen, Drosseln oder Wettertüren sinnvoll sind. Parallel wird die Stabilität der Wetterführung bewertet, um Kurzschlüsse, Rückströmungen und Leckagen zu minimieren. In der Praxis ist das Wetternetz dynamisch: neue Abbaue, Stilllegungen oder geänderte Förderprofile verändern Widerstände und damit die Verteilung der Luft.
Die Messtechnik liefert die Grundlage für einen regelbaren Betrieb. Typische Messgrößen sind Volumenstrom, Druck, Temperatur, Feuchte, Staubgehalt sowie Gaskonzentrationen. Aus diesen Daten lassen sich Betriebszustände ableiten, Risiken frühzeitig erkennen und Regelmaßnahmen gezielt ausführen. So kann die Wettertechnik dazu beitragen, Methan zu verdünnen, Staubbelastungen zu senken und Wärme abzuführen.
Zur Regelung gehören Betriebsstrategien für Normalbetrieb, Spitzenlast und Störfälle. Dazu zählen definierte Umschaltkonzepte bei Anlagenausfällen, klare Vorgaben für Drosselstellungen sowie der Einsatz redundanter Ventilatoren, wenn die Betriebsführung dies erfordert. Ebenso wichtig ist die Instandhaltung: saubere Laufräder, intakte Dichtungen, korrekt eingestellte Lager und dokumentierte Prüfintervalle sichern Wirkungsgrad und Verfügbarkeit.
Insgesamt verbindet Wettertechnik Bergbau mechanische Ausrüstung, Netzberechnung, Mess- und Überwachungssysteme sowie betriebliche Regeln zu einem standardisierten System. Richtig umgesetzt stärkt sie die Bergbausicherheit, verbessert das Grubenklima und unterstützt einen stabilen, planbaren Betrieb unter Tage.